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Die Oder
2006 | ZDF, 45 Minuten




Stromabwärts von Breslau, dem heutigen Wroclaw - nach wie vor die schönste, die lebendigste Stadt am Strom - fließt die Oder durch mehrere Urstromtäler. Hier konnte sie früher mit vielen Armen in die Breite gehen: Fischparadiese der Vergangenheit. Am Flussbett wirbelt das Wasser feinste Sande auf, wie die Urstromtäler eine Hinterlassenschaft der Eiszeiten. Diese flachen, breiten Täler prägen das Wesen der Oder, ihre natürlichen Vorzüge, aber auch ein tragisches Los: dass dieser Fluss immer leichter zu überqueren als zu befahren war. In Kriegszeiten waren die Urstromtäler für die Völker im Osten und Westen ein beliebtes Einfallstor. Im Warschau-Berliner Urstromtal führen Schächte bis zu dreißig Meter in die Erde.



Kamera: Riccardo Brunner, Meinolf Schmitz, Enrico Wolff
Schnitt: Eva Voosen
Redaktion: Hans Helmut Hillrichs


An einen gespenstischen Schauplatz der Zeitgeschichte: im Oder-Warthe-Bogen verbauten die Nationalsozialisten Millionen Tonnen Stahlbeton: zur Verteidigung der Reichshauptstadt Berlin.

Die Oder ist ein schwieriges Wasser, alles andere als ein bequemer Schifffahrtsweg. Nur vom Niederschlag gespeist, führt sie einmal zuviel, meist aber zuwenig Wasser. Und manchmal erstarrt sie sogar zu Eis. Doch nicht nur Binnenschifffahrt und Spezialisten des Wasserbaus fordert die Oder seit vielen Jahrhunderten heraus. Diese Stromlinie der Geschichte mäandert einfach durch alles, was Mitteleuropa im Guten wie im Schlechten bieten kann: die Welt der piastischen Herrscher, der Klöster und Backsteingotik, die Welt des Handels, jüdischer Kultur und Wissenschaft. Sie passiert die Schlachtfelder des letzten Krieges, die Schauplätze gewaltsamer Umsiedlung und Vertreibung, einen zum Teil immer noch hochexplosiven Untergrund.

Der Film begleitet einen Steppenstrom auf seinem wechselvollen Weg durch die Erd- und Menschengeschichte. Er erzählt von seinem sagenhaften Aufstieg zur internationalen Wasserstraße, der sich eng mit dem Mythos der Handelsstadt Vineta verknüpft. Und von seinem plötzlichen Niedergang zum Niemandsland des Verkehrs, zum Grenzfluss zwischen den Welten, im Osten wie im Westen auch heute viel zu wenig wertgeschätzt. An der Zukunft der Oder, dem Dreiländer-Fluss, wird sich zeigen, ob Europa friedlich zusammenwächst und den folgenden Generationen das erhalten kann, was diese Stromlinie auszeichnet: den Vorteil einer natürlichen Transitregion und den Zauber einer noch naturnahen Flusslandschaft.
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